Femoroacetabuläres Impingement (FAI)

Das Femoroacetabuläre Impingement Syndrom bezeichnet ein abnormes Anschlagen (»Impingement«) der beiden Gelenkpartner des Hüftgelenkes bei Beuge- und Drehbewegungen. Verursacht wird das Impingement durch Formanaomalien der Gelenkpfanne (Beißzangen- oder PINCER-Impingement) oder durch Formanomalien des Oberschenkelhalses (Nockenwellen- oder CAM-Impingement). Nicht selten finden sich eine Kombination aus beiden krankhaften Formveränderungen (Kombinationsimpingement).
Bedingt durch das durch das stets wiederkehrende Anschlagen der Gelenkpartner können im Verlauf Verletzungen der Gelenklippe (Labrum acetabulare) und des Gelenkknorpels entstehen.
Das FAI gilt heute als eine der Ursachen für die Entstehung der Hüftarthrose (Coxarthrose).

CAM-Impingement

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PINCER-Impingement

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Arthroskopische Therapie des Femoroacetabulären Impingements

Die arthroskopische Therapie des Femoroacetabulären Impingements besteht darin die Formanomalien zu beseitigen und die Impingementbedingten Schäden zu reparieren. Dies beinhaltet somit das Abfräsen der Formstörungen im Bereich des Oberschenkelhalses und im Bereich der Gelenkpfanne je nach Ursache des Impingents, sowie das Wiederanheften einer gerissenen Gelenklippe (Labrumschaden) und eine Behandlung des häufig vorhandenen Gelenkknorpelschadens.

Blick in den äußeren Gelenkbereich eines linken Hüftgelenkes

OK = Oberschenkelkopf, L = Labrum, CAM = Nockenwellendeformität des Oberschenkelhalses, die bei Beugung und Drehbewegung des Hüftgelenkes am Pfannenrand anschlägt und Schmerzen sowie Knorpelschäden verursachen kann (sog. Femoroacetabuläres CAM Impingement). Hierdurch ist eine frühe Arthroseentstehung möglich.

Blick in den äußeren Gelenkbereich eines linken Hüftgelenkes nach Abtragen einer CAM- / Nockenwellendeformität

OK = Oberschenkelkopf, L = Labrum, SH = wieder normale Schenkelhalsform, KF = Knochenfräse, mit der die knöcherne Deformität des Schenkelhalses weggefräst wurde.

Seitliche Röntgenaufnahme eines rechten Hüftgelenks

Die Pfeile markieren die Nockenwellendeformität (CAM-Deformität) des Oberschenkelhalses. Es besteht die Hüfterkrankung eines femoracetabulären Impingementsyndromes.

Röntgenergebnis nach hüftarthroskopischer Behandlung einer Nockenwellendeformität des rechten Oberschenkelhalses

Die Abbildung zeigt eine seitliche Röntgenaufnahme. Die Pfeile markieren nach Abtragen der CAM-Deformität postoperativ eine normale Schenkelhalsform.

Autor

Dr. med. Oliver Steimer